Der Bahar-e Kasra (auch: Der Fühling Khosrows (Tabari) oder Winter-Teppich (Balʿami) beziehungsweise Baharestan war ein Königsteppich und einer der größten je produzierten Teppiche seines Genres.
Er wurde zwischen 500 und 600 nach Christi Geburt hergestellt und maß etwa 27 m × 27 m. Er galt als Herrschaftssymbol des späten Sassanidenreichs und war in der Audienzhalle (Ivan-e Kesra) des Taq-e Kasra (im heutigen Irak) ausgelegt.
Es handelte sich um einen Gartenteppich mit schachbrettartigen Feldermustern, in Persien „Ghab-ghabi“ (Rahmen im Rahmen) genannt. Die Darstellungen des Teppichs veranschaulichten Landschaftstypen wie Wege und Bäche; diese wurden mittels Edelsteinen und Kristallglas dargestellt und waren auf einem goldenen Grund aufgestickt. Er zeigte zudem Blumenbeete, Obstbäume sowie Pavillons an den Wegkreuzungen. Die Seiten des Teppichs wiesen smaragdene Bestickungen auf, die ihrerseits Grünflächen aufwiesen und mit Frühlingspflanzen übersät waren. Das seidene Blattwerk war seinerseits durch verschiedenfarbige Edelsteine und Gold dargestellt. In den strengen Wintermonaten hielt man sich gern an diesem Ort auf. Die Legende sagt dazu, dass „dieses Beisammensitzen sei, als dass der Frühling erwachte“.
Nachdem der Taq-e Kisra im Jahr 637 von den Arabern im Rahmen der islamischen Expansion eingenommen und geplündert worden war, erwies sich der Teppich als zu schwer, um mit der restlichen Kriegsbeute davongetragen werden zu können. Die Araber nannten ihn „al-qetf“ (den Aufgelesenen). Zu Ehren des Sassanidenkönigs berichtet der Volksmund noch heute vom „Frühling von Chosrau“, beziehungsweise „Baharestan“