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Anatomie des Mansour; eines der ersten farbig illustrierten anatomischen Werke

Mansour ibn Mohammad ibn Ahmad ibn Yousuf Ibn Ilyas (منصور ابن محمد ابن احمد ابن يوسف ابن الياس) war ein persischer Arzt aus Schiras, der im 14./15. Jahrhundert während der Herrschaft der Timuriden lebte.

Sein bekanntestes Werk ist das Tashrihi Mansouri(auch bekannt als die „Anatomie des Mansour“) ein systematisches anatomisches Werk mit farbigen Illustrationen der verschiedenen Organsysteme. Seine Arbeiten stehen in der Tradition des Hippokrates, Ibn Sina und Razi.

Die „Anatomie des Mansour“ (persisch تشريح بدن انسان, Der Bau des menschlichen Körpers‘) entstand im Auftrag von Zayn al-Abidin, dem letzten Gouverneur der Mozaffariden-Dynastie. Das Manuskript besteht aus etwa 40 Folioblättern und enthält sieben Abschnitte: Einführung, fünf Kapitel zum Skelett-, Nerven-, Muskel-, Venen- und Arteriensystem, sowie einem Anhang zur Entwicklung des Fötus und zu Organen wie dem Herz und dem Gehirn. Er diskutiert die Organe nach Gruppen, die er entsprechend ihrer Wichtigkeit für das Leben des menschlichen Körpers

ordnet:
Atemwege;
Ernährungssystem;
Wahrnehmung;
Fortpflanzung,

Die Anatomie des Mansour ist eines der ersten farbig illustrierten anatomischen Werke der mittelalterlichen islamischen Medizin.

Ärzte und Philosophen dieser Zeit diskutierten darüber, ob sich beim Fötus zuerst das Herz oder das Gehirn bilden würde. Auch Mansurs Anatomie behandelt diese Diskussion ausführlich. Er spricht sich dafür aus, dass sich zuerst das Herz ausbildet, und widerspricht damit Hippokrates, der dem Gehirn Vorrang einräumte. Mansurs Argument war, dass der Samen aus den Elementen Luft und starker Hitze bestehe, die zusammen das Pneuma bildeten, welches einen Behälter brauche, um sich nicht wieder aufzulösen. Das Pneuma sei im Herzen enthalten, der natürlichen Quelle der Hitze im Körper, und erschaffe und nähre vom Herzen aus den Körper. Als nächstes bilde sich die Leber, die Nahrungsquelle des Körpers. Das Gehirn schließlich enthalte die Sinne, und diese gäben dem Körper das Leben. Wenn, wie Hippokrates behauptete, das Gehirn zuerst entstünde, dann hätte es nichts, um die Entstehung weiterer Organe einzuleiten. Das Herz müsse sich vor dem Gehirn bilden, damit das Gehirn dann seine Kräfte dem übrigen Körper übertragen könne.

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