Das Naturschutzgebiet Ardschan und Parischan (persisch منطقه حفاظت شده ارژن و پریشان) ist eines der großen Naturschutzgebiete in der Islamischen Republik Iran.
Es liegt ca. 60 km westlich von Schiraz auf dem Weg nach Kazarun und an der wichtigen Verbindungsstrecke in die südlicher gelegenen Provinzen. Im Jahr 1971 n.Chr. wurde in der nordiranischen Stadt Ramsar ein Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere für Wasser- und Wattvögel von internationaler Bedeutung, die sogenannte Ramsar-Konvention abgeschlossen. Im Rahmen dieser Konvention, die 1975 in Kraft trat, wurde auch das Gebiet um die beiden Seen Ardschan und Parischan wegen seiner großen Bedeutung als Brutstätte von Wasservögeln und als Aufenthalt von Zugvögeln, unter den Schutz dieser internationalen Konvention gestellt.
In Folge dieser Konvention wurden zunächst 191.000 Hektar als internationales Schutzgebiet deklariert. Durch die Größe dieses Projektes ergaben sich aber verschiedene soziale Probleme, wovon die Umsiedlung sowohl von Einheimischen, als auch Nomaden dieses Gebietes das größte Problem war. Daraufhin wurde das Gebiet auf 65.000 ha verkleinert und im Jahr 1974 als Naturpark und Biosphärenreservat deklariert und im Jahr 1975 erfolge die Aufnahme in die internationale Feuchtgebiete-Liste.
In diesem Nationalpark bildet der „Tschah Bargi“ mit 2900 Metern den höchsten Punkt. In der oberen Zone wachsen vereinzelt Bergzypressen und ein paar hundert Meter weiter unten beginnen dann die Eichenwälder, die eine große Fläche bedecken.
In den Ebenen um den Parischan-See im Westen des Nationalparks gab es einst eine große Verbreitung des einheimischen Ziziphus lotus Baumes (Lotus-Brustbeere), der heute dort aber nur noch vereinzelt anzutreffen ist. Der Ardschan-See liegt im Norden des Parks in einer Höhe von 2000 Metern.
Alten Geographie- oder Naturkundebüchern können wir entnehmen, dass hier einst auch der Lebensraum des iranischen Löwen war, der noch vor 80 Jahren hier lebte. Aufgrund von Umweltzerstörungen und der Ausweitung der Jagd, starb der iranische Löwe in den folgenden Jahren dann aus. Der iranische Löwe unterscheidet sich in vielen Merkmalen vom afrikanischen Löwen und heute kann man ihn noch in Indien finden.
Die beiden Seen zählen zu den wertvollen Bereichen des Naturschutzgebietes. Denn sie sind die Brutstätte sowie Überwinterungs- und Durchzugsort für sehr viele Vogelarten wie Krauskopfpelikan, Rosapelikan, Silberreiher, Marmelente, Weißkopf-Ente, Moorente, Flamingo, Purpurreiher, Gänse, Störche, Eisvogel Weißscheitel-Kiebitz, Schnepfen, Adler und andere. Der Schilfgürtel um den Parischan See ist also eine wichtige Brutstätte für viele Vogelarten und an diesem See überwintern hunderte Zugvögel verschiedenster Arten. Bisher wurden hier mindestens 263 Vogelarten gezählt.
Auch die Vielfalt der Säugetiere in diesem Gebiet ist sehr groß. Mehr als 50 Säugetierarten sind schon identifiziert und eine genauere Nachforschung würde mit großer Wahrscheinlichkeit eine noch größere Zahl an Säugetierarten ergeben. Wölfe, Füchse, Hasen, Wildschafe, Schakale, Hyänen, Wildschweine und Zobel seien als Beispiele für die Vielfalt genannt. In begrenztem Maße finden sich auch Wildkatzen, Bären, Leoparden, Widder und Steinböcke, sowie wilde Ziegen.