Die Iraner gedenken des Nationalfeiertags von Attar Nishapuri oder Neyshaburi, einem großen iranischen Dichter des 12. Jahrhunderts, dessen „Die Konferenz der Vögel“ ein Meisterwerk ist, das die nach Weisheit strebenden Geister erleuchtet.
Im heutigen Iran ist der 14. April im persischen Kalender Attars Nationalfeiertag, um den Beitrag seiner Werke zur persischen Literatur zu würdigen.
Abu Hamid bin Abu Bakr Ibrahim, auch bekannt als Farid ud-Din, wurde in der Stadt Nishapur (Neyshabur) im Nordosten des Iran geboren. Man geht davon aus, dass er zwischen ca. 1145 und ca. 1221 lebte.
Als junger Mann unternahm Farid ud-Din weite Reisen und besuchte Ägypten, Syrien, Arabien, Indien und Zentralasien. Schließlich ließ er sich in seiner Heimatstadt Neyshabur im Nordosten des Iran nieder, wo er viele Jahre damit verbrachte, die Verse und Sprüche berühmter Sufis (muslimischer Mystiker) zu sammeln.
Attar bedeutet „Apotheker“ und dieser Spitzname wurde ihm aufgrund seines Berufs gegeben.
Attar (Apotheker) war auch eine renommierte Persönlichkeit in der Medizin und Pharmazie seiner Zeit; daher stammt sein Name. Heute ist er jedoch für seine literarischen Werke bekannt, darunter Manteq al-Tayr, die Konferenz der Vögel.
Die Konferenz der Vögel besteht aus 4600 Versen. Das Werk beschreibt die Reise eines Vogelschwarms zur Heimat ihres Anführers, den sie nie zuvor getroffen haben. Als sie nach einer beschwerlichen Reise ankommen, entdecken die überlebenden Vögel, dass ihr Anführer nicht ein anderes Individuum, sondern sie selbst als geschlossene Gruppe sind.
Das Buch ist ein langes episches Gedicht, das Vögel verschiedener Arten jeweils als menschliches moralisches Verhalten symbolisiert. Im Laufe der Geschichte hat Attar ethische Lehren durch Metaphern und andere literarische Techniken und Redewendungen hervorgehoben.
Der berühmte iranische Dichter hat weitere Werke verfasst, darunter „Pand-Nama“, das erste Werk Attars, das in andere Sprachen übersetzt wurde. Attar, auch als Sufi bekannt, widmete sein einziges Prosawerk, „Taḏkerat al-awlia“, Biografien klassischer Sufis.
Zu den weiteren bedeutenden poetischen Werken des iranischen Dichters zählen Khosrow-nameh, Ilahi-Nama und Divan. Attar wurde von einigen anderen persischen Sufis und Dichtern als Meister bezeichnet. Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī beispielsweise bezeichnete ihn als „Geist“ und sich selbst als „Schatten“.
Sein weniger bekanntes, aber nicht weniger wertvolles Werk „Tadhkirat-ul-Awliya“ ist ebenfalls voller Schätze für alle, die nach einem Weg zur Wahrheit suchen. Diese hagiografische Sammlung muslimischer Mystiker ist Attars einziges Prosawerk.
Jede Geschichte, die Attar erzählt, trägt einen moralischen Grundsatz in sich, der für das moderne Publikum eine Heilung sein kann, denn er kennt die menschliche Natur mit ihren Wünschen, Fehlern und Schwächen. Er erkannte dies in den über Generationen überlieferten Geschichten und Anekdoten und wollte ein Glied in dieser Kette sein.
Im Alter von 78 Jahren starb Attar einen gewaltsamen Tod bei dem Massaker, das die Mongolen im April 1221 in Nischapur verübten. Heute befindet sich sein Mausoleum in Nischapur.