Hossein Alizadeh, der herausragende iranische Komponist und Virtuose auf den Langhalslauteninstrumenten Tar und Setar, startet am 8. November seine Europatournee mit dem Hamavayan Ensemble.
Ihr erstes Konzert wird in München, Deutschland, stattfinden und am Tag darauf, am 9. November, werden sie in Zürich, Schweiz, auftreten, berichtete Honaronline.
Zurück in Deutschland wird Alizadeh am 10. November ein Konzert in Frankfurt geben. Ihr nächstes Ziel ist Amsterdam in den Niederlanden, wo sie am 13. November auftreten werden.
Am 15. und 16. November treten das Hamavayan Ensemble und Alizadeh in Deutschland auf, zuerst in Berlin und am nächsten Tag in Köln.
Schweden wird ihre nächste Station sein. Ihr Konzert in Göteborg ist für den 17. November geplant und am 20. November werden sie in Stockholm auftreten.
Alizadeh gilt als einer der kosmopolitischsten Musiker des Iran. In seiner beeindruckenden Karriere als Solist, Forscher und einflussreicher Lehrer sowie durch seine Kompositionen, die seit Jahrzehnten Menschen innerhalb und außerhalb des Iran berühren und inspirieren, hat er den Klang der zeitgenössischen klassischen persischen Musik maßgeblich beeinflusst und ihr den Weg zur Weltmusik geebnet. Davon zeugen zahlreiche Projekte mit Künstlern aus Indien, Aserbaidschan, Armenien und vielen anderen Musiktraditionen.
Er hat aus der traditionellen Setar ein neues Instrument entwickelt: die Shourangiz, deren Name „Leidenschaft geben“ bedeutet.
Mit dem 1998 von ihm gegründeten Hamavayan Ensemble bringt Hossein Alizadeh nun ein Programm neuer Kompositionen nach Europa, das auch die neue Musikergeneration im Iran in den Mittelpunkt stellt und die Lebendigkeit der Tradition und ihre Fortführung in der Gegenwart zeigt. Bei den Vokalstücken handelt es sich um Kompositionen von Hossein Alizadeh auf Texte aus der klassischen sowie der zeitgenössischen persischen Poesie, und auch dieses Programm wird viel Raum für die Kunst der Improvisation bieten – ein wesentlicher Bestandteil der persischen Musik.
Zum Hamavayan Ensemble gehören Zohre Gholipour und Mehdi Emami als Sänger, Behnam Samani an Tombak und Perkussion, Houshmand Ebadi spielt Ney, Saba Alizadeh an Kamancheh, Parisa Pooladian spielt Robab und Ali Boustan an Setar. Alizadeh wird die Band begleiten und Tar und Shurangiz spielen, ein traditionelles persisches Saiteninstrument.
Die 72-jährige Alizadeh wurde in Teheran geboren und ist eine klassische Komponistin, Forscherin, Lehrerin sowie Tar-, Setar- und Shurangiz-Spielerin, die zahlreiche Aufnahmen mit bekannten traditionellen Sängern wie Mohammadreza Shajarian und Shahram Nazeri gemacht hat.
Von seinen Anfängen in der Volksmusik in der Provinz Ost-Aserbaidschan entdeckte er bald das „Radif“, das klassische iranische Repertoire, das er wie kein anderer beherrscht.
Er hat im In- und Ausland zahlreiche Konzerte gegeben und ist mit zwei Nationalorchestern sowie mit dem Aref Ensemble, dem Shayda Ensemble und der Gruppe Masters of Persian Music aufgetreten.
Er studierte Musik an der Teheran University of Art. Später setzte er sein Studium an der Universität Berlin fort, wo er Komposition und Musikwissenschaft als Hauptfächer belegte.
Alizadeh wurde 2007 zusammen mit dem armenischen Musiker Djivan Gasparyan für die gemeinsame Zusammenarbeit am Album „The Endless Vision“ für den Grammy nominiert. 2008 wurde er zum bedeutendsten iranischen Musiker des Jahres gewählt.
Seine Mitwirkung bei der Komposition von über 20 Filmmusiken brachte ihm den Crystal Simorgh Award beim Fajr Film Festival für die Filme „Gabbeh“ (1995), „Die Hässlichen und die Hübschen“ (1998), „Das Lied der Sperlinge“ (2008) und „Die Königin“ (2012) ein. Alizadeh hat auch mehrere Bücher zum Thema Musik geschrieben.