Das neueste Album des iranischen Traditionssängers Mohammad Motamedi „Intizar, Songs of Longing“, bei dem er mit dem Jazzmusik-Ensemble Rembrandt Trio aus den Niederlanden zusammenarbeitete, wurde vom Preis der Deutschen Schallplattenkritik für die jährlichen Auszeichnungen 2024 nominiert.
Musikkritiker und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zusammengeschlossen, um herausragende Musik- und Spoken-Word-Produktionen auszuzeichnen. Die Juroren haben insgesamt 109 herausragende Neuproduktionen nominiert, die in den letzten vier Quartalen auf dem deutschsprachigen Markt erschienen sind – Titel aus allen Musikrichtungen, darunter auch Hörbücher.
Das Jahresgremium des Preises der Deutschen Schallplattenkritik entscheidet über die Vergabe von zehn Jahrespreisen und würdigt damit die besten Produktionen des vergangenen Jahres. Das Komitee besteht aus einer rotierenden Besetzung von zehn Juroren verschiedener Expertenjurys, berichtete ISNA.
„Intizar, Songs of Longing“ wurde 2023 produziert und enthält sieben Titel. Das Wort „Intizar“ wird im Türkischen, Farsi und Arabischen verwendet und drückt hoffnungsvolle Vorfreude aus.
Auf dem Album hat das Rembrandt Trio, bestehend aus Rembrandt Frerichs, Tony Overwater und Vinsent Planjer, seine musikalischen Grenzen erweitert und auch mit der Geigerin Myrthe Helder, der Cellistin Maya Fridman und dem Klarinettisten Maarten Ornstein zusammengearbeitet. Entstanden aus einer besonderen Freundschaft, ist Improvisation das Leitprinzip.
Das Album enthält Stücke, die zum eher spirituellen, traditionellen persischen Repertoire passen, mit Texten von Hafez, Khayyam und Aref Qazvini sowie einer Reihe weltlicherer Lieder, bei denen das Trio von Violine, Cello und Klarinette begleitet wird.
Motamedis unvergleichlicher Gesang wird mit einer seltenen Instrumentierung gepaart; Rembrandt Frerichs spielt alte Kirchenorgeln und antike Fortepianos, Planjer einen Flüsterer und Overwater einen Violone.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Rembrandt Trio und Motamedi wird zu einer abenteuerlichen Reise durch die bunte persische Musiklandschaft, auf der Musiker aus verschiedenen Kontinenten in Musik und Improvisation eine gemeinsame Sprache finden.
Es ist eine eindrucksvolle Reise ins Herz der musikalischen Seele Irans, einer der reichsten Kulturen der Welt. Durch die gelegentliche Hinzufügung von Violine, Cello und Klarinette erhält das Ganze den Anschein einer ökumenischen Kammermusik, die sowohl zeitlos als auch entschieden zeitgenössisch ist; es ist wunderschön, berührend und inspirierend.
Das Zusammenspiel von Rembrandt Trio und Motamedi ist völlig natürlich. Der Jazz-Hintergrund und die umfangreiche Improvisationserfahrung der niederländischen Musiker passen zur entscheidenden Rolle der Improvisation in der traditionellen persischen klassischen Musik.
Dem Rembrandt Trio sind interkulturelle Abenteuer nicht fremd, da es ursprünglich gegründet wurde, um einen Zwischenraum zwischen Klassik, Jazz und Musik des Nahen und Mittleren Ostens zu füllen.
Dieses Album ist die dritte Zusammenarbeit des niederländischen Rembrandt-Trios mit einem iranischen Meister. Frühere Projekte des Trios waren mit Großmeistern wie dem Komponisten und Tar-Spieler Hossein Alizadeh und dem Komponisten und Kamancheh- und Setar-Spieler Kayhan Kalhor.
Motamedi, 46, begann schon als Jugendlicher zu singen und Ney (flötenähnliches Blasinstrument aus dem Nahen Osten) zu spielen. Bisher hat er mit vielen lokalen klassischen Gruppen sowie dem Iranischen Nationalorchester zusammengearbeitet. Er hat mehr als 15 Alben veröffentlicht und mehrere Auftritte im Iran, Italien, Polen, Pakistan, Aserbaidschan, Frankreich, Deutschland, der Türkei, Belgien und den USA gegeben
Sein Lebenslauf reicht von der Zusammenarbeit mit den großen Meistern der iranischen Musik wie Ali Rahbari, Mohammadreza Lotfi, Hossein Alizadeh, Majid Derakhshani, Farhad Fakhreddini usw. bis hin zur Zusammenarbeit mit internationalen Persönlichkeiten wie Roger Waters.
Der Preis der Deutschen Schallplattenkritik ist eine unabhängige Vereinigung von 160 Musikkritikern und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Letztes Jahr wurde „Intizar, Songs of Longing“ von der niederländischen Zeitung NRC zu einem der besten Alben des Jahres 2023 gewählt.
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