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Erstes nationales Marionetten-Festival in Teheran zu Ende gegangen

Am Dienstag ging in Teheran das erste nationale Cheimeh-Schab-Bazi-Festival zu Ende. Dabei wurden sowohl die erfahrenen Theaterkünstler des Landes als auch die Newcomer geehrt. Die Veranstaltung würdigte die Gewinner des Festivals und lob ihren Beitrag zur traditionellen Puppenspielkunst im Iran.

Die Veranstaltung war eine Hommage an einige der Pioniere dieser traditionellen Kunstform, berichtete ISNA am Mittwoch.

Im Rahmen der Zeremonie wurde auch ein neues Buch enthüllt, das Cheimeh Schab-Bazi gewidmet ist und dessen reiche Geschichte und kulturelle Bedeutung präsentiert.

Siavash Satari, der Direktor des Festivals, zeigte sich zufrieden mit dem Erfolg der Veranstaltung. „Sechzehn Bewerber aus dem ganzen Land haben sich für die Teilnahme an diesem Festival beworben und acht wurden ausgewählt“, sagte er. „Leider konnten einige Cheimeh Schab-Bazi-Künstler dieses Jahr nicht teilnehmen.“

Satari beklagte auch den Mangel an Forschung auf diesem Gebiet und sagte, dass nur drei forschungsbasierte Arbeiten beim Festival eingereicht worden seien. „Wir hoffen, in zukünftigen Ausgaben mehr Enthusiasmus und Engagement zu sehen“, fügte er hinzu.

Bei der Zeremonie wurde auch der verstorbene Mashallah Asadinejad geehrt, ein berühmter Theaterkünstler und Pionier des Cheimeh-Schab-Bazi. Asadinejads Sohn erhielt im Namen seines Vaters eine Gedenktafel und eine goldene Krone.

Die Preise des Festivals wurden in verschiedenen Kategorien verliehen, darunter bester Regisseur, bester Puppenspieler, bester Forscher, bester Musiker, bester Erzähler und Autor sowie beste Gesamtleistung.

Die Gewinner des Festivals erhielten Plaketten, Sonderauszeichnungen, goldene Kronen und Geldpreise.

Das vom Cheimeh-Schab-bazi Museum in der Innenstadt Teherans organisierte Festival zielte darauf ab, Künstler zusammenzubringen und einen künstlerischen Wettbewerb auszutragen, um die Qualität dieser traditionellen iranischen Kunstform zu verbessern.

Cheimeh-Schab-Bazi ist eine traditionelle Form des iranischen Puppentheaters. Es ist eine beliebte Volkskunstform, die Puppenspiel, Musik, Geschichtenerzählen und Humor in einer kleinen Kammerkulisse, der sogenannten Cheimeh (Kabinen), kombiniert.

Bei einer typischen Cheimeh Schab-Bazi-Aufführung treten ein Musiker und ein Morshed (Mentor) in einen Dialog mit den Puppen, insbesondere mit der traditionellen iranischen Puppe Mobarak. Die Puppen bestehen normalerweise aus Holz und Stoff und werden von Puppenspielern hinter einem kleinen Vorhang in der Kabine manipuliert.

Die Aufführungen enthalten oft Elemente der Satire, des sozialen Kommentars und der Moral, was sie für das Publikum sowohl unterhaltsam als auch lehrreich macht. Die Dialoge zwischen dem Morshed und den Puppen können improvisiert werden, was Spontaneität und Interaktion mit dem Publikum ermöglicht.

Der Begriff „Kheimeh- Schab-bazi“ kann man aufschlüsseln, um seine Bedeutung zu verstehen: „Cheimeh“ bezieht sich auf ein Castello oder eine Bude, in der die Aufführungen stattfinden, „schab“ bedeutet Nacht – die typische Zeit für solche Shows, und „bazi“ bedeutet Spiel. Die wörtliche Übersetzung lautet also „Abendvorstellung in einer Puppenbude“.

Diese einzigartige Kunstform vereint Musik, Geschichtenerzählen und Puppenspiel zu fesselnden Aufführungen, die in der iranischen Kultur seit Jahrhunderten geschätzt werden.

Cheimeh-Schab-Bazi ist ein wesentlicher Bestandteil des iranischen Kulturerbes und stellt eine einzigartige Mischung aus Kunst, Tradition und Unterhaltung dar. Heute werden Anstrengungen unternommen, um diese traditionelle Kunstform durch Festivals, Workshops und Bildungsprogramme zu bewahren und zu fördern.

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