Faranak Hashemi
Einleitung
Diese Arbeit wird hauptsächlich nach dem Quellen untersuchenden Vorgehen und Analyseverfahren verfasst
Aufgrund der wertvollen Stellung der Dichtungen Parvin Etesamis in der persichen Literatur, wird zunächst die Dichterin und deren Werke in einer Einführung vorgestellt. Anschlieβend wird auf die deutschen Übersetzungen der Werke von Etesami eingegangen, die wirksamen Faktoren bei der Durchführung dieser Übersetzungen werden diskutiert und evtl. auf die Arbeitsweisen der Übersetzer hingewiesen, soweit sie sich aus dem Text erschließen lassen, bzw. in dem Vor- oder Nachwort des Werkes erwähnt werden. Anschließend werden Beispiel unter ästhetischen Aspekten und der Genauigkeit der Texte in den vorhandenen Übersetzungen untersucht.
Obwohl der Vergleich zwischen verschiedenen Übersetzungen ausgewählter Gedichte in diesem Artikel auf den Theorien der literarischen Übersetzung basiert, weist die Arbeitsmethode aufgrund der engen Beziehung zwischen Übersetzung und vergleichender Literaturwissenschaft (Mohseninia 1393/2015: 187)[2] Ähnlichkeiten mit den Methoden der vergleichenden Literaturwissenschaft und Vergleich der Literatur verschiedener Nationen auf.
Literarische Übersetzung:
Bei der Analyse von Übersetzungen handelt es sich nach Reiss (1981: 321)[3] und Helmut Gipper (1966)[4] um den interlingualen Übersetzungsvergleich bzw. den Einfach-Vergleich, also den Vergleich des originalsprachlichen Textes mit dem Text in der Zielsprache, und den intralingualen Übersetzungsvergleich, also den Mehrfach-Vergleich, bei denen mehrere Übersetzungen desselben Textes miteinander verglichen werden. Im folgenden Artikel werden die Übersetzungen einiger Gedichte von Parvin Etesami ins Deutsche sowohl unter dem Aspekt des einfachen sprachübergreifenden Vergleichs, d.h. des Vergleichs des Originaltextes mit jeder der Übersetzungen, als auch des innersprachlichen Vergleichs der Übersetzungen untereinander.
In dieser Forschung werden nur Texte untersucht und verglichen, die direkt aus dem Persischen ins Deutsche übersetzt wurden. Denn um Übersetzungen aus zweiter Hand zu überprüfen, ist es notwendig, zunächst die Übersetzung von der Ausgangssprache in die Sprache der ersten Übersetzung zu analysieren, dann erst kann die zweite Übersetzung kritisch betrachtet werden. Denn es ist möglich, dass Unterschiede und manchmal sogar Mängel in der ersten Übersetzung auftreten und so auf die zweite Übersetzung übertragen werden.
Um die Arbeit und das Auffinden von Texten zu erleichtern, werden Übersetzungen, aus denen Beispiele oder Zitate aufgeführt sind, nach dem Namen des Übersetzers und in alphabetischer Reihenfolge in das Quellenverzeichnis aufgenommen.
Übersetzer übernehmen die bedeutende Rolle eines Vermittlers und Bindeglieds zwischen den Kulturen. Eine Übersetzung gibt nicht immer genau die Worte des Autors wieder, sondern ein gewisser Teil davon kann die Interpretation und persönliche Sicht des Übersetzers bezüglich des Ausgangstextes sein. Ähnlich verhält es sich bei der Übertragung kultureller Aspekte.
Jeder literarische Text ist – wie auch andere Textsorten – in die Sprache und Kultur seines Ursprungs eingebunden, was sich im Inhalt und Erscheinungsbild des Textes widerspiegelt. Einen besonderen Stellenwert nimmt jedoch die Übersetzung von literarischen Texten in die Zielsprache ein. In vielen Fällen hat der übersetzte Text sogar den gleichen Stellenwert wie der Originaltext, da nur eine begrenzte Anzahl von Menschen in der Lage ist, den Originaltext in der Originalsprache zu lesen, und der literarische Text mit Hilfe der Übersetzung über „Grenzen der Sprachen und Nationen, nicht zuletzt auch der Zeiten“ überschreitet (Koppen 1981: 128)[5]
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Quelle: http://spektrum.irankultur.com/?p=3745&lang=de
Faranak Hashemi; Assistenzprofessorin an der Allame Tabataba’i Universität, Tehran, Iran, E-mail: f.hashemi@atu.ac.ir.
[2] Mohseninia, Nasser (1393/2015): Comparative literature in Contemporary World (Generalities, Theoretical Basics, Schools). [Adabiyat-e tatbighi dar jahan-e moaser (Kolliyat, mabani-ye nazari, makāteb)]. Tehran: Elm o Danesh.
[3] Reiss, Katharina (1981): „Der Übersetzungsvergleich. Formen – Funktionen – Anwendbarkeit“. In: Kontrastive Linguistik und Übersetzungswissenschaft – Akten des Internationalen Kolloquiums Trier/Saarbrücken 25.-30.9.1978. Hrsg. Wolfgang Kühlwein, Gisela Thome, Wolfram Wills. München: Wilhelm Fink. S. 311-319.
[4] Gipper, Helmut. Sprachliche und geistige Metamorphose bei Gedichtübersetzungen. Düsseldorf: Pädagogischer Verlag Schwan. 1966.
[5] Koppen, Erwin. „Die literarische Übersetzung“. In: Vergleichende Literaturwissenschaft – Theorie und Praxis. Athenaion Literatutwissenschaft. Bd. 16. Wiesbaden: Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion. 1981. S.125-156.