Eine große Anzahl von Iranern versammelte sich am Grab des Lyrikers Hafis in seiner Heimatstadt Schiraz im Süden des Iran, um das persische Neujahr, besser bekannt als Nouruz, zu begrüßen.
Muhammad Schams ad-Din (Hafiz)
Hafis ist einer der bedeutendsten mystischen Dichter in der Geschichte des Iran.
Sein eigentlicher Name ist Muhammad Schams ad-Din. Den Titel Hafidh erhielt er, weil er den Qur’an auswendig beherrschte.
Er ist um 1326 in Schiraz geboren und 1389 oder 1390 ebenfalls in Schiraz gestorben. Der dritte Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns in Schiraz verlor seinen Vater schon in früher Kindheit und die Familie geriet schnell in Armut. Als Jüngling verdiente er sein Brot unter anderem bei einem Teigmacher, während er gleichzeitig von einem Tuchhändler zum Dichten angeregt wurde. Schon in jungen Jahren befasste er sich intensiv mit persischer und arabischer Poesie, mit Theologie und Auslegung des Heiligen Qur’an. Eine Zeitlang war er vermutlich Lehrender an einer islamischen Hochschule.
Noch heute gilt Hafiz als einer der größten Lyriker der persischen Sprache. Als sein bekanntestes Werk gilt der Diwan des Hafiz. Durch die 1812/13 erschienene Übersetzung von Joseph von Hammer-Purgstall wurde Goethe zu seinem West-östlichen Divan inspiriert; weitere Übersetzungen unternahmen August von Platen-Hallermünde und Friedrich Rückert.
Seine Gedichte sind oft durch irdische und jenseitige Trunkenheit der Liebe geprägt.