Zur Gedenkveranstaltung von Maulana Dschalaleddin Rumi anlässlich des Geburtstages im Iran-Haus am fanden sich am 30. September Freunde und Liebhaber der islamischen Mystik und Poesie zusammen, um nach dem Geheimnis der Rohrflöte zu suchen, welche eine zentrale Rolle in dem großen Werk Maulanas, dem Mathnawi spielt.
Das Werk Maulanas, welches zu den wichtigsten Vertretern der Weltliteratur gehört und in die verschiedensten Sprachen übersetzt worden ist, ist in persischer Sprache verfasst worden und beginnt mit dem Lied der Rohrflöte.
Der vollständige Titel von Rūmīs Matnawī lautet Matnawī-ye Ma’nawī (مثنوی معنوی), also etwa „Spirituelle Doppelverse“.
In sechs Büchern mit fast 26 000 Versen beleuchtet der persische Dichter die mystische Liebe von allen Seiten. Er selbst nennt sein Werk eine „Leiter zur Wahrheit“.
Hunderte von Geschichten und Anekdoten, zahlreiche Kommentare und Interpretationen des Koran, Weisheitsworte und Ermahnungen machen das Werk zu einem Schatzhaus nicht nur für Wahrheitssucher, sondern auch für an sozialen, politischen und psychologischen Themen interessierte Leser.
Der iranische Kulturrat Dr. Hamid Mohammadi wies die interessierten Teilnehmer in das Werk des iranischen Mystikers ein und legte dar, dass der Hauptgedanke Maulanas, das Zusammenbringen des Menschen mit Gott sei. Denn die Flöte, die den vollkommenen Menschen darstellen soll, klagt von der Trennung. Die Trennung des Menschen von Gott, dem geliebten, nach dem der Mensch sein Leben lang sucht.
Dann kam Stille und der Klang der Rohrflöte füllte den Raum.
Höre, wie die Flöte klagt.
Alsdann rezitierte Dr. Mohammadi die ersten Zeilen des Mathnawi in persischer Sprache untermalt mit der Nay-Musik. Die Musik spielte weiter, die Klänge der Flöte brachten das Wort zu Hajja Feride Funda Gencaslan, die das Gedicht nun in deutscher Übersetzung zu rezitieren begann.
Die Gedanken Maulanas wanderten mit der Musik durch das persische hinüber in die deutsche Rezitation und im Iran-Haus in Berlin schloss sich der Kreis einer kleinen Runde.
Feride Funda Gencaslan, Vorsitzende des Sufizentrum Rabbaniya und unermüdliche Kämpferin für den Dialog und Harmonie zwischen den Menschen und Religionen, übernahm das Wort und auch die Sinne der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und entführte sie in die Welt der Spirituellen Reisen der Sufis.
Der Berliner Musiker Senol Eyol begleitete auf der Rohrflöte Nay mit spiritueller Musik und erfüllte den Raum mit viel Athmosphäre.
Höre auf der Flöte Rohr wie es erzählt
und wie es klagt, vom Trennungsschmerz gequält
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