Freitag , November 22 2024
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Ramadan – Monat der Selbsterziehung

Der Monat Ramadan ist der Monat der Selbsterziehung. In diesem Monat vermag der Mensch sich selber zu erkennen und den Weg Gottes zu beschreiten.                                    

Der besondere Gottesdienst in diesem Monat ist das Fasten. Das religiöse Fasten hat besondere Aspekte, die es bei den anderen Formen des Gottdienens nicht gibt. Sein Wert kommt darin zum Ausdruck, dass Gott gesagt hat: Das Fasten ist für mich und ich selber belohne es.“  Vielleicht liegt einer der Gründe dafür, dass das Fasten für Gott etwas Besonderes  ist, in der damit verbundenen Aufrichtigkeit denn es ist ein verborgenes Gott-Dienen.

Wenn wir das Ritualgebet verrichten so wird es an den Haltungen im Gebet erkennbar – dem Stehen, der Verbeugung und der Niederwerfung.  Auch bei den religiösen Pflichtabgaben oder beim Spenden ist es so, denn mindestens eine Person nimmt sie entgegen. Genauso wird der Mensch beim Hadsch und Dschihad gesehen.  Aber das Fasten geht nicht mit einer besonderen sichtbaren Handlung einher und solange jemand nicht sagt, dass er fastet, kann keiner von außen sein Fasten bemerken.

Gemäß Koran und Überlieferungen belohnt Gott alle guten Werke. Aber das Fasten ist etwas besonderes. Während sonst keiner sieht, dass jemand fastet, ist Gott  darüber vollständig im Bilde. Er weiß ob dieses Fasten in aufrichtiger Absicht geschieht und ob der Fastende damit nur Gott dienen will.  Wenn Gott ihm seinen Lohn für ein solches aufrichtiges Fasten verspricht, ist es ein Ansporn für den Menschen, generell seine guten Werke nur wegen Gott zu vollbringen und die Stufe der aufrichtigen Gottesliebe  und Gott-Ergebenheit anzustreben.

Fatima Zahra, die Tochter des Propheten (Friede sei mit ihr) hat  zu Beginn ihrer Ansprache aus Protest gegen die  Enteignung des Fadak-Gartens über das Fasten gesagt: Gott hat das Fasten zur Beständigkeit der aufrichtigen Gott-Ergebenheit (Ichlas) eingerichtet.“     

Beim Fasten geht es also darum, die Seele zur Gott-Ergebenheit zu erziehen.

Liebe Ramadan-Gäste! Zu den Dingen, die das islamische Fasten ungültig machen, zählt das vollständige Eintauchen des Kopfes ins Wasser.  Aber wenn jemand den Kopf unter dem Wasserhahn oder unter der Dusche wäscht oder wenn er sich mit einem Gefäß Wasser über den Kopf gießt, wird das Fasten nicht ungültig.  Wenn der Fastende jedoch absichtlich den ganzen Kopf ins Wasser taucht, dann verliert das Fasten selbst dann seine Gültigkeit, wenn der restliche Körper nicht im Wasser ist. Das Fasten wird auch ungültig, wenn er  bis auf einen Teil seiner Haare den restlichen Kopf unter Wasser taucht.

 Der Fastende kann aber die eine Hälfte des Kopfes ins Wasser tauchen und nachdem er sie  aus dem Wasser erhoben hat, die andere Hälfte eintauchen. In dem Falle bleibt das Fasten erhalten.   Wenn der Fastende zweifelt, ob er mit dem ganzen Kopf unter Wasser getaucht ist oder nicht, bleibt sein Fasten ebenso gültig.  Sollte er vergessen,  dass er fastet und aus Versehen seinen Kopf unter Wasser tauchen, geht die Gültigkeit des Fastens ebenso wenig verloren, aber sobald er sich daran erinnert, muss er sofort den Kopf wieder aus dem Wasser nehmen.

Fällt ein Fastender ins Wasser, so dass sein Kopf vollständig unter Wasser geht, bleibt sein Fasten übrigens auch gültig, vorausgesetzt, dass er schnell den Kopf über das Wasser erhebt.

Einige Rechtsgelehrten sagen; wenn jemand eine spezielle Kleidung trägt, die verhindert dass sein Kopf und Körper nass werden, wie ein Taucheranzug mit Taucherhaube, wird sein Fasten beim vollständigen Eintauchen im Wasser nicht ungültig. Andere sagen es sei  vorsichtshalber davon auszugehen, dass das Fasten dann seine Gültigkeit verliert.

Jeder von uns hat viele Bitten an Gott und wünschte sie würden erfüllt. Doch ein jeder von uns hat sicher schon erlebt, dass er eine Bitte immer wieder gestellt hat, ohne dass sie in Erfüllung ging. Sicherlich ist das was Gott für uns anstelle dieser Bitte will, besser als das, was wir uns vorstellen, denn Gott kennt die Folgen aller Dinge und er weiß ob die Erfüllung einer unserer Wünsche gut für uns ist oder nicht und wohin sie führt. Im Koran hat Gott im Vers 36 der Sure  42 ( Schura) auf diese Wahrheit hingewiesen. Es heißt dort:

فَمَا أُوتِیتُمْ مِنْ شَیْءٍ فَمَتَاعُ الْحَیَاةِ الدُّنْیَا وَمَا عِنْدَ اللَّهِ خَیْرٌ وَأَبْقَى لِلَّذِینَ آمَنُوا وَعَلَى رَبِّهِمْ یَتَوَکَّلُونَ ؛

Was immer euch gegeben worden ist, ist Nießbrauch des diesseitigen Lebens. Was aber bei Allah ist, ist besser und beständiger für diejenigen, die glauben und sich auf ihren Herrn verlassen,

Gott hört sehr gerne die Stimme Seiner lieben Diener. Also sollten wir  unsere Bittgebete nicht aufgeben, ebensowenig wie die Hoffnung auf die Barmherzigkeit des Herrn und Schöpfers, des Einziges Gottes und des Allmächtigen. Und immer wenn einer von uns möchte, dass der geliebte Gott mit ihm spricht und wissen will, was Er seinen Dienern sagt, braucht er nur die belebenden Verse des heiligen Korans zu lesen.

Imam Ali sagt: „Jeder, der unablässig an einer Tür anklopft und beharrlich ist, dem wird letztendlich die Tür geöffnet.“ Und auch Imam Sadiq versichert:  „Gott wird jedem Diener,  seine Bitte erfüllen, wenn er auf ihr beharrt.“

Wir sollten  Gott also um das Beste für uns anflehen.

Einige Gebete sind recht lang wie das Dschauschan-Kabir- und das Abu Hamza Thumali Gebet. Mit ihrer Länge regen sie uns an, lange und intensiv zu Gott, der alles hört und weiß,  zu beten und Ihn um wertvolle Dinge zu bitten.

Wir bringen nun wieder einen Ausschnitt aus dem Abu Hamza Thumali-Bittgebet:

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

O Gott, du bist es der Gutes tut und wir sind es, die Schlechtes begehen. Vergib, bei dem Schönen bei Dir, das Hässliche, das bei uns ist. O mein Herr, welche Unwissenheit würde nicht von Deiner  Großzügigkeit und Gnade überragt werden  und welche Zeit wäre länger als die Frist, die Du gewährst. Was sind unsere Werke angesichts Deiner Gaben wert und wie  könnten wir unsere Werke für zahlreich halten, so dass wir sie für gleichwertig mit Deiner Güte betrachten?! Dies ist niemals möglich! O du Vergebender, dessen Großzügigkeit unendlich ausgedehnt ist. Wie kann es sein, dass Deine Barmherzigkeit, welche den  Sündern zuteilwird, zurückgeht? O Du, dessen Hand für den Segen geöffnet ist.  O Herr! Bei Deiner Macht! Wenn Du mich abweist, werde ich mich nicht von Deinem Portal entfernen und werde nicht ablassen, dich zu preisen, weil ich Deine Güte und Großzügigkeit kennengelernt habe. Du lässt Deinen Willen geschehen …Du strafst wen Du willst…und Du erbarmst Dich, wessen du willst und Du bist für das, was Du tust,  niemandem Rechenschaft schuldig und keiner kann Dich in Deinem Reich zur Rede stellen und niemand wird  Teilhaber an Deinem Werk und Gegenspieler bei Deiner Urteilsfällung. Niemandem gebührt es,  gegen Deine Vorkehrungen Einspruch zu erheben, denn Schöpfung und Befehl gehören Dir. Der Herr der Welten ist rein und gepriesen.

O Herr! Hier ist jemand, der sich Schutz suchend an Dich gewendet hat und Zuflucht gesucht hat bei Deinem Großmut und der Deine Wohltaten und Deine guten Gaben gewohnt ist. O Du, jener Großmütiger, dessen Vergebung niemals knapp wird, und dessen Wohltätigkeit niemals abnimmt, und dessen Allbarmherzigkeit nicht zurückgeht. Wir vertrauen auf die Gewissheit über Deine beständige Nachsicht, Deine große Gnade und Deine unendliche Barmherzigkeit. O Herr! Ist es denn möglich, dass du im Gegensatz zu dem, was wir über Dich denken, handeln wirst, oder unsere Hoffnung auf Deine Barmherzigkeit enttäuschst? Nein! O Herr! Niemals werden wir auf diese Weise  über Dich und über Deine Großzügigkeit denken. O mein Herr! Wir hoffen auf Dich. Wir haben Dir nicht gehorcht und hoffen nun, dass Du für uns unsere Sünde verdeckst. Wir haben Dich gerufen und hoffen, dass du uns erhörst, o unser Herr und Freund,  erfülle unsere Hoffnung… Unsere Sünden liegen dir vor, o Gott, wir bitten Dich um Vergebung für sie. Wir machen Umkehr zu Dir, Du erweist uns  Liebe mit Deinen guten Gaben, während wir uns Dir mit Sünden widersetzen. Du lässt das Gute zu uns herab strömen, während das Böse an uns zu dir aufsteigt. Laufend komm hässliches Tun von uns zu Dir. Doch dies hindert Dich nicht daran, uns mit Deinen guten Gaben zu überschütten und uns mit Deinen erlesenen Geschenken in Huld zu bedenken. Du bist rein und gepriesen! Wie langmütig,  groß und großzügig Du bist. Du bist der Beginner des Guten und wiederholst es. Deine Namen sind heilig. Du bist viel gepriesen und dein Handeln ist großzügig.  O Gott, Deine Großzügigkeit ist weitreichender und deine Langmut ist größer, als dass Du mich an meinem ungebührlichen Tun und meinen Fehlern bewertest, so verzeih mir, verzeih mir, verzeih mir, o mein Herr…

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«…أَنْتَ الْمُحْسِنُ وَ نَحْنُ الْمُسِیئُونَ فَتَجَاوَزْ یَا رَبِّ عَنْ قَبِیحِ مَا عِنْدَنَا بِجَمِیلِ مَا عِنْدَکَ وَ أَیُّ جَهْلٍ یَا رَبِّ لا یَسَعُهُ جُودُکَ أَوْ أَیُّ زَمَانٍ أَطْوَلُ مِنْ أَنَاتِکَ وَ مَا قَدْرُ أَعْمَالِنَا فِی جَنْبِ نِعَمِکَ وَ کَیْفَ نَسْتَکْثِرُ أَعْمَالا نُقَابِلُ بِهَا کَرَمَکَ [کَرَامَتَکَ ] بَلْ کَیْفَ یَضِیقُ عَلَى الْمُذْنِبِینَ مَا وَسِعَهُمْ مِنْ رَحْمَتِکَ یَا وَاسِعَ الْمَغْفِرَةِ یَا بَاسِطَ الْیَدَیْنِ بِالرَّحْمَةِ فَوَ عِزَّتِکَ یَا سَیِّدِی لَوْ نَهَرْتَنِی [انْتَهَرْتَنِی ] مَا بَرِحْتُ مِنْ بَابِکَ وَ لا کَفَفْتُ عَنْ تَمَلُّقِکَ لِمَا انْتَهَى إِلَیَّ مِنَ الْمَعْرِفَةِ بِجُودِکَ وَ کَرَمِکَ وَ أَنْتَ الْفَاعِلُ لِمَا تَشَاءُ تُعَذِّبُ مَنْ تَشَاءُ بِمَا تَشَاءُ کَیْفَ تَشَاءُ وَ تَرْحَمُ مَنْ تَشَاءُ بِمَا تَشَاءُ کَیْفَ تَشَاءُ لا تُسْأَلُ عَنْ فِعْلِکَ وَ لا تُنَازَعُ فِی مُلْکِکَ وَ لا تُشَارَکُ فِی أَمْرِکَ وَ لا تُضَادُّ فِی حُکْمِکَ وَ لا یَعْتَرِضُ عَلَیْکَ أَحَدٌ فِی تَدْبِیرِکَ لَکَ الْخَلْقُ وَ الْأَمْرُ تَبَارَکَ اللَّهُ رَبُّ الْعَالَمِینَ یَا رَبِّ هَذَا مَقَامُ مَنْ لاذَ بِکَ وَ اسْتَجَارَ بِکَرَمِکَ وَ أَلِفَ إِحْسَانَکَ وَ نِعَمَکَ وَ أَنْتَ الْجَوَادُ الَّذِی لا یَضِیقُ عَفْوُکَ وَ لا یَنْقُصُ فَضْلُکَ وَ لا تَقِلُّ رَحْمَتُکَ وَ قَدْ تَوَثَّقْنَا مِنْکَ بِالصَّفْحِ الْقَدِیمِ وَ الْفَضْلِ الْعَظِیمِ وَ الرَّحْمَةِ الْوَاسِعَةِ أَ فَتَرَاکَ [تُرَاکَ ] یَا رَبِّ تُخْلِفُ ظُنُونَنَا أَوْ تُخَیِّبُ آمَالَنَا کَلّا یَا کَرِیمُ فَلَیْسَ هَذَا ظَنَّنَا بِکَ وَ لًا هَذَا فِیکَ طَمَعَنَا یَا رَبِّ إِنَّ لَنَا فِیکَ أَمَلاً طَوِیلاً کَثِیراً إِنَّ لَنَا فِیکَ رَجَاءً عَظِیماً عَصَیْنَاکَ وَ نَحْنُ نَرْجُو أَنْ تَسْتُرَ عَلَیْنَا وَ دَعَوْنَاکَ وَ نَحْنُ نَرْجُو أَنْ تَسْتَجِیبَ لَنَا فَحَقِّقْ رَجَاءَنَا مَوْلانَا …. ذُنُوبُنَا بَیْنَ یَدَیْکَ نَسْتَغْفِرُکَ اللَّهُمَّ مِنْهَا وَ نَتُوبُ إِلَیْکَ تَتَحَبَّبُ إِلَیْنَا بِالنِّعَمِ وَ نُعَارِضُکَ بِالذُّنُوبِ خَیْرُکَ إِلَیْنَا نَازِلٌ وَ شَرُّنَا إِلَیْکَ صَاعِدٌ وَ لَمْ یَزَلْ وَ لا یَزَالُ مَلَکٌ کَرِیمٌ یَأْتِیکَ [عَنَّا] بِعَمَلٍ قَبِیحٍ فَلا یَمْنَعُکَ ذَلِکَ مِنْ أَنْ تَحُوطَنَا بِنِعَمِکَ وَ تَتَفَضَّلَ عَلَیْنَا بِآلائِکَ فَسُبْحَانَکَ مَا أَحْلَمَکَ وَ أَعْظَمَکَ وَ أَکْرَمَکَ، مُبْدِئاً وَ مُعِیداً تَقَدَّسَتْ أَسْمَاؤُکَ وَ جَلَّ ثَنَاؤُکَ وَ کَرُمَ صَنَائِعُکَ وَ فِعَالُکَ أَنْتَ إِلَهِی أَوْسَعُ فَضْلاً وَ أَعْظَمُ حِلْماً مِنْ أَنْ تُقَایِسَنِی بِفِعْلِی وَ خَطِیئَتِی فَالْعَفْوَ الْعَفْوَ الْعَفْوَ سَیِّدِی سَیِّدِی سَیِّدِی….»

 

 

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