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Saadi Schirazi

Saadi hieß eigentlich Muscharraf ud-Din Abdullah und war ein islamischer Dichter und Mystiker des Iran; auch bekannt als Muslih ud-Din.

Saadi wurde ca. 1190 n.Chr. in Schiraz geboren. Sein Vater verstarb sehr früh. Als Saadi noch ein Kind war, erfolgte der Überfall der Mongolen auf den Iran. Allerdings gelang es dem damaligen Lokalfürsten von Schiraz, die Mongolen davon abzubringen, auch Schiraz zu vernichten, weshalb die Stadt und ihre Bewohner verschont blieben von dem Unheil, das die Mongolen in fast allen anderen iranischen Regionen anrichteten.

Saadi verließ seinen Geburtsort für das Studium. Er ließ sich an der Nesaamiyeh-Schule in Bagdad in Literatur und den Religionswissenschaften ausbilden. Später wandte er sich der Mystik zu. Er war Schüler des Scheich Schahabuddin Suhrawardi.

Später bereiste er die arabische Halbinsel [hidschaz],  Jemen, Schaam, Ägypten und weitere Länder und in den Tagen der Herrschaft des Ataabak Abu Bakr ebn e Saad ibn Sangi kehrte er nach Schiraz zurück. Diesem Ataabak widmete er seine bekannte literarische Sammlung „Duftgarten“

Eine Sammlung sehr schöner und lesenswerter Kurzgeschichten, im Mathnawi-Stil (eine typisch persische Gedichtform jener Tage, bestehend aus zwei sich reimenden Halbversen).

Ein Jahr nach seinem „Duftgarten“, schrieb Saadi sein berühmtes Werk „Rosengarten“ [Gulistan]. Es enthält Kurzgeschichten und Gedichte über seine vielen Reisen in fast 30 Jahren. Sein Mausoleum in Schiraz, unmittelbar neben demjenigen von Hafiz, wurde diesem Motiv angepasst. Saadis „Rosengarten“ und sein „Duftgarten“ gelten als Werke voller Weisheiten, aber auch reich an Humor und Herzerfrischendem. In beiden Werken geht es um Gerechtigkeit, Mitgefühl und Hilfe für Bedürftige, um Schmach beladene Tyrannen und das Geschick der von diesen Unterdrückten.

In Europa wurde Saadi abgesehen von der Erwähnung im West-östlichen Divan erstmals durch Andre du Ryer durch eine französische Übersetzung des Gulistan (1634) bekannt. Ins Deutsche wurde er unter anderem 1846 n.Chr. durch Karl Heinrich Graf übersetzt.

Zu seinen Werken gehören:

•          Obst- oder Fruchtgarten [bustan]

•          Rosengarten [golestan, gulistan]

•          Persische und arabische Qasiden [qasida]

•          Lyrische Gedichte [ghazaliat], das in vier Bände unterteilt ist

•          Gedichtsteile [qataat],

•          Vierzeiler [robaiat]

•          Einzelverse  [mofradat]

•          Trauergedicht [suknameh]

•          „Molamma’at wa Mosallasat“ – Zweisprachige arabisch-persische Gedichte)

Er starb 1283 oder 1291 n.Chr. in seiner Heimatstadt Schiraz. Sein 1952 ausgebautes Mausoleum gilt als Touristenattraktion. Eine Büste wurde im Volkspart in Teheran zur Schah-Zeit erstellt.

Der Eingang der Halle der Vereinten Nationen wird von einem Zitat aus dem Rosengarten geschmückt, das in der Übersetzung von Karl Heinrich Graf (1846) wie folgt lautet:

Die Menschenkinder sind ja alle Brüder

Aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder

Hat Krankheit nur einzig Glied erfasst

So bleibt anderen weder Ruh und Rast

Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennt

Verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennt.“

بنی آدم اعضای یکدیگرند

که در آفرینش زیک گوهرند

 چو عضوی به درد آورد روزگار

 دگر عضوها را نماند قرار

 تو کز محنت دیگران بی غمی

 نشاید که نامت نهند آدمی

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