Newsletter Irankultur - Nr. 212 | 19.04.2024 |
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Nationalfeiertag des persischen Dichters Saadi (1. Ordibehesht – 20. April) |
Am ersten Tag des iranischen Monats, dem 1. Ordibehesht, gleich dem 20. April 2024 ist der nationale Gedenktag des bekannten persischen Dichters Saadi Schirazi (persisch: سعدی), der um 1210 in Schiraz geboren wurde.
Der 1. Ordibehescht, gleich dem 20. April, ist der Jahrestag der Geburt des Schöpfers der Meisterwerke Bustan und Golestan.
Seit 2007 begeht man in Iran diesen Tag als Saadi-Gedenktag.
Saadi eigentlich Muscharraf ad-Din Abdullah, war ein herausragender persischer Dichter und Mystiker. |
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Hommage an Saadi in Berlin Anlässlich des Saadi-Tages am 1. Ordibehescht (20. April 2024) fand in Berlin am letzten Samstag eine Gedenkveranstaltung über den großen persischen Dichter statt.
Das Kulturprogramm mit der Beteiligung von Herrn Emadaddin Sheikh al-Hokamaee, Universitätsdozent und Forscher am Institut für Archäologie der Universität Teheran und Dr. Younes Nourbakhsh, Soziologe und Professor der Universität Teheran und Frau Zainab Piri, Direktorin für Öffentlichkeitsarbeit des Forschungsinstitut für schriftliches Erbe, statt. In Berlin lebende Studenten und Iraner aber auch interessierte Nichtiraner nahmen an der Veranstaltung teil. Anlässlich des Saadi-Tages lud das Saadi Kulturinstitut zu der Gedenkveranstaltung ein.
Die Veranstaltung wurde über Zoom und Instagram live, online übertragen. |
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Vermeidung der Perfektion
Leiter der Abteilung „Epigraphie und Archive“ am Institut für Archäologie der Universität Teheran. Scheich al-Hokamaee hielt einen interessanten Vortrag mit dem Titel „Der Einfluss der Astrologie auf die persische Sprache“, welcher mit einer Präsentation ergänzt wurde.
Ein wesentliches Merkmal von Dokumenten aus dem islamischen Iran ist die absichtliche Entfernung der rechten unteren Ecke. Es ist das Ergebnis einer bewussten Schreibpraxis zur Vermeidung einer perfekten Viereckigen Form (arabisch/persisch: tarbīʿ ). Diese Praxis wurde von einigen französischen Reisenden im safawidischen Iran des 17. Jahrhunderts bemerkt, sie ist jedoch seitdem unerforscht geblieben.
In einer Präsentation befasste sich Sheikh al-Hokamaee mit den Wurzeln dieser Praxis und zeigte ihre Entwicklung. Dabei stütze er sich Ardebil-Archive stützen, die umfangreichste Sammlung vorsafawidischer Gerichts- und Verwaltungsdokumente, neben anderen Dokumenten aus der Zeit der Safawiden (16.-18. Jh.) und der Kadscharen (19. Jh.).
Die statistische Analyse ermöglicht die Kategorisierung der an diesen Dokumenten vorgenommenen Änderungen. Basierend auf einer Vielzahl von Referenzen in Handbüchern und Gedichten zeigte Sheikh al-Hokamaee, dass vor dem 14. Jahrhundert die Praxis, auf eine perfekte viereckige Formen zu verzichten, eng mit astronomischen Überzeugungen verbunden war, die mit den Zyklen des Mondes verbunden waren.
In einem weiteren Teil des Vortrages zeigte der Gastreferent den Einfluss derselben Tradition auf das Layout von Manuskripten.
Über den Redner: Emad al-Din Sheikh al-Hokamaee ist Leiter der Abteilung „Epigraphie und Archive“ am Institut für Archäologie der Universität Teheran. Scheich al-Hokamaee hat mehrere Artikel über Epigraphik, Siegel, Papier, Schreibhandbücher (enshāʾ), Koranmanuskripte und Archivdokumente des islamischen Iran verfasst, die von der frühislamischen Zeit bis zur Kadscharenzeit reichen.
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Soziale Beratungen im Golestan
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30 Jahre Forschungsinstitut für schriftliches Erbe im Iran
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Saadi in der deutschen Geistesgeschichte |
Faranak Hashemi | Einleitende Gedanken
Scheich Mosleheddin Saadi, der allgemein als Scheich Saadi bekannt ist, wurde in Schiraz im Süden Persiens geboren. Saadi ist in Persien einer der bekanntesten und meistgelesenen Dichter aus dem 13. Jahrhundert, der sich hauptsächlich mit moralisch-erzieherischen Themen befasst hat. Bereits seit ungefähr sieben Jahrhunderten werden seine Merksätze und Verse, seine Belehrungen und Moralpredigten ähnlich wie Aphorismen, Sprichwörter und Maximen von Mund zu Mund weitererzählt und seine Aussagen gelten als ›Essenz der Weisheitslehre‹ [چکيدۀ حکمت]. Saadi spricht jeden an, sowohl den Gelehrten und Philosophen als auch den einfachen Bürger, der zujener Zeit sogar mit großer Wahrscheinlichkeit Analphabet ist, aber aufgrund Saadis einfacher Ausdrucksweise den Sinn seiner Dichtung verstehen kann. |
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Saadis Golestan und Bustan in deutscher Sprache |
Als erstes literarisches Werk in persischer Sprache, das in Europa bekannt wurde, gilt die Geschichten- und Gedichtsammlung Golestan von Saadi (persisch گلستان سعدی) aus dem Jahr 1258.Sie wurde erstmals 1634 auf Französisch herausgebracht und auf dieser Basis 1636 auf Deutsch.
Schon 1654 erschien eine direkt aus dem Persischen übersetzte Version, die im Titel viel lustige Historien scharffsinnige Reden und nutzliche Regeln des Poeten Schich Saadi von vor 400 Jahren ankündigt und die in stark metaphorischer Sprache verfasst ist. |
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Saadis Werk in der bewegten Welt seiner Zeit – Spektrum Iran |
Sahar Solati | Einleitende Gedanken
Betrachtet man die Geschichte des Iran, so ist dieses Land immer die Bühne von Angriffen fremder Völker gewesen. Hier können die Eroberungen Persiens durch die Araber, die Konflikte zwischen arabischen Muslimen und persischer Herrschaft, der Widerstand der Iraner oder die türkischen und mongolischen Angriffen auf Persien genannt werden. Während dieser langen Jahre lag, mit wenigen Ausnahmen, die Herrschaft zumeist in den Händen fremder Mächte, z.B. der Seldschuken, der Chorezmschahs und der Ghaznawiden, die sich zusätzlich in permanentem Krieg miteinander befanden. Der Angriff der Mongolen allerdings unterschied sich im Hinblick auf den Umfang, die Art und Weise, die Stärke und der vernichtenden Folgen beträchtlich von den anderen genannten Eroberungszügen. |
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Iranian Artists Forum feiert den Saadi-Tag in Teheran |
Das Iranian Artists Forum (IAF) veranstaltet am Freitag eine Sitzung um Saadi zu würdigen und zu feiern, einen der Größen der klassischen persischen Poesie und Literatur.
Während der Veranstaltung, die in der Schahnaz Halle der IAF stattfinden wird, werden Abdolmahmoud Rezvani, Abdolmehdi Mostakin, Ali Khodai und Shahou Andalibi Reden halten und Musik auf der Grundlage von Saadis Gedichten spielen.
Als eine der größten Figuren der klassischen persischen Literatur ist Saadi, der Beiname von Musharraf ad-Din ibn Muslih ad-Din, weltweit berühmt für seine Werke Bustan (Der Obstgarten) und Gulistan (Der Rosengarten), die in viele Sprachen übersetzt wurden. |
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Iranischer Film Shepherd beim Potsdamer Sehsüchte Filmfest |
Der iranische Film „Choupan“ Shepherd (deutsch: Der Hirte) unter der Regie von Mehrshad Ranjbar wird später im April auf dem Sehsüchte International Student Film Festival in Deutschland gezeigt.
Das Internationale Studentenfilmfestival Sehsüchte findet jedes Jahr an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF statt.
Sehsüchte widmet sich einer neuen Generation von Filmemachern in einer Filmkultur im Wandel.
Das Festival gilt als das größte Festival für Studentenfilme in ganz Europa und bietet jungen Filmschaffenden den Rahmen, ihre Kunstwerke vorzuführen.
Das 53. Internationale Studentenfilmfestival „sehsuchte“ findet vom 25. bis 28. April im Potsdamer Museum_Forum für Kunst und Geschichte statt. |
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Die halbe Welt kann ohne Visum in den Iran reisen |
„Derzeit kann die Hälfte der Weltbevölkerung ohne Visum in den Iran reisen“, sagte Ezzatollah Zarghami am Montag.
Nach Angaben des iranischen Tourismusministers gewährt der Iran etwa der Hälfte der Weltbevölkerung, also insgesamt rund vier Milliarden Menschen, visumfreie Einreise.
„Angesichts der besonderen Aufmerksamkeit, die die Regierung dem Tourismussektor widmet, hat die Regierung glücklicherweise in ihrem jüngsten Schritt zugestimmt, die Visapflicht für Bürger aus 33 Ländern abzuschaffen, was einen bedeutenden Schritt für den Tourismussektor darstellt“, erklärte der Minister. |
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Das kulinarische Erbe von Rascht: Reschteh-Choschkar |
Rascht (Rasht), von der UNESCO als kreative Stadt der Gastronomie anerkannt, steht für eine lebendige Mischung aus Aromen und Traditionen. Hier geht Essen über die bloße Ernährung hinaus und wird zu einem wesentlichen Bestandteil der Kultur und Identität der Menschen.
Die geschäftigen historischen Basare von Rascht locken mit einer aromatischen Mischung aus Gewürzen, Kräutern und frisch gebackenem Brot und verlocken Besucher und Einheimische zu einem gastronomischen Abenteuer. |
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Sassaniden-Münzen: Von königlichen Porträts bis hin zu wirtschaftlichen Erkenntnissen |
Die Münzprägungen des Sassanidenreichs (ca. 224–651 n. Chr.) dient als wichtigste Primärquelle für seine Geld- und Wirtschaftsgeschichte und ist sowohl für die Geschichte als auch für die Kunstgeschichte von großer Bedeutung.
Die sassanidischen Kaiser prägten eine beträchtliche Anzahl von Silbermünzen, die als Drachmen (ausgesprochen „Drams“) bekannt sind.
Die königlichen Porträts auf diesen Münzen ermöglichen die Identifizierung von Königen, die in anderen Formen der sassanidischen Kunst abgebildet sind, beispielsweise auf Silberwaren oder Fels- und Stuckreliefs. |
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Erster Rang für Universität Teheran in Management und Architektur unter westasiatischen Universitäten |
In der Ausgabe 2024 des „Scimago“-Rankings gehört die Universität Teheran zu den Top 10 Universitäten in Westasien.
Das „Scimago“-Rating gilt als eines der umfassendsten globalen Bewertungssysteme für öffentliche und private Bildungs-, Forschungs- und Gesundheitseinrichtungen weltweit. Forschung, Innovation und soziale Wirkung sind drei Dimensionen, die 20 Schlüsselkriterien für die Bewertung von Institutionen in diesem System abdecken.
Neben dem allgemeinen umfassenden Ranking bewertet und rankt „Scimago“ die Institute und Universitäten der Welt auch aus fachlicher Sicht. |
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Adams Kinder – von Saadi aus dem Rosengarten
Das Gedicht schmückt die Eingangshalle des Gebäudes der Vereinten Nationen in New York. Das Gedicht ist auch als „Menschenkinder“ bekannt.
بنی آدم اعضای یکدیگرند که در آفرینش ز یک گوهرند چو عضوی به درد آورد روزگار دگر عضوها را نماند قرار تو کز محنت دیگران بیغمی نشاید که نامت نهند آدمی
Die Kinder Adams sind aus einem Stoff gemacht, als Glieder eines Leibs von Gott, dem Herrn, erdacht. Sobald ein Leid geschieht nur einem dieser Glieder, dann klingt sein Schmerz sogleich in ihnen allen wider. Ein Mensch, den nicht die Not der Menschenbrüder rührt, verdient nicht, dass er noch des Menschen Namen führt. |
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